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„Wir lebenWirkungsorientierung“
„Wir lebenWirkungs-orientierung“
Wie hat die Stiftung im abgelaufenen Jahr 2021 gearbeitet und was will sie noch erreichen? Die Vorstandsmitglieder Dr. Thomas de Maizière, Prof. Dr. Ulrike Cress und Dr. Christian P. Illek stehen Kooperationspartnern der Stiftung Rede und Antwort.
Prof. Dr. Renate Köcher
Die Meinungsforscherin ist Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach.Herr de Maizière, ...
... Langzeituntersuchungen belegen, dass die schulische Laufbahn von Kindern nach wie vor eng mit dem Bildungshintergrund des Elternhauses zusammenhängt – in Deutschland teilweise stärker als in anderen europäischen Ländern. Was müssen wir, was können wir tun, um Kindern aus schwächeren sozialen Schichten bessere Bildungschancen zu eröffnen?
- Ich denke, der Einfluss von Eltern auf die Entwicklung ihrer Kinder wird ...
... immer prägend bleiben. Und das ist ja auch richtig so. Wir wollen, dass sich Eltern um ihre Kinder kümmern. Aber gerade weil das so ist und weil einige Eltern eben weniger Unterstützung leisten können als andere, müssen wir als Gesamtgesellschaft alles tun, was möglich ist, um die Schere zwischen Bildungsgewinnern und Bildungsverlierern nicht weiter aufgehen zu lassen – und vor allen Dingen nicht, weil manche aus einem bestimmten Elternhaus kommen. Die Coronapandemie hat hier sicherlich zusätzlich negativen Einfluss gehabt. Aus meiner Sicht müssen Kinder und Jugendliche aus eher schwierigem Umfeld nicht nur in den Schulen stärker gefördert werden, zum Beispiel durch Hausaufgabenhilfe oder Angebote, die die Lust am Lernen unterstützen. Denn hier hakt es oft. Unsere gemeinsame Studie hat ja ergeben, dass gerade junge bildungsbenachteiligte Menschen in den Schulen vor allem Anstrengung und Druck empfinden. Das aber ist in Jugendhäusern oder Bibliotheken oder Museen oder beim Sport anders. Daher sollten wir hier ansetzen und dort ebenfalls Angebote machen, damit Kinder und Jugendliche Lernrückstände aufholen können und die bestmöglichen Bildungschancen haben – nicht nur wegen Corona.
... Kinder und Jugendliche wachsen heute ja im Vergleich zu früher in einer gänzlich anderen Informations- und Kommunikationswelt auf. Tragen die Schulen, trägt das gesamte Bildungssystem diesen Veränderungen ausreichend Rechnung? Wird überhaupt verstanden, was die Digitalisierung für Bildung und Erziehung bedeutet?
- Das ist in der Tat eine der großen Herausforderungen unseres ...
... Bildungssystems. Die zum Teil längeren Schulschließungen wegen der Pandemie haben sicherlich der Digitalisierung in der Bildung einen großen Schub verliehen, das war unbeabsichtigt positiv. Sie haben aber auch aufgezeigt, wo noch Luft nach oben ist, um es zurückhaltend zu sagen. Und da geht es nicht nur um Technik, sondern auch um die Medienkompetenz der Lehrkräfte, um die Quellenkompetenz der Schülerinnen und Schüler und auch um Themen wie Cybermobbing oder Hassreden im Netz. Auf all das müssen die Bildungsverantwortlichen reagieren und diese Themen zum Teil deutlich stärker in die Lehreraus- und -fortbildung einbringen und Unterrichtsmaterial dazu entwickeln. Gleichzeitig bin ich dafür, dass Handys nicht aus den Schulen verbannt werden, sondern dort eingesetzt werden, wo es sinnvoll ist: für Recherchen, für Fotos, für Videos, für Präsentationen. Hier gibt es aus meiner Sicht noch zu viele Vorbehalte. Einen kreativen Umgang mit moderner Technologie und auch die Orientierung an der Lebenswelt junger Menschen halte ich für zielführender als Verbote, um die Chancen der Digitalisierung für die Bildung zu nutzen. Digitalisierung im Bildungswesen brauchen wir nicht nur, wenn Schulen geschlossen sind, sondern gerade dann, wenn sie im Unterricht mit Lehrern stattfindet.
... die sozialen Netzwerke bringen ja besondere Herausforderungen mit sich, insbesondere auch für die Bewertung von Informationsquellen und Informationen. Was müsste getan werden, um Kindern und Jugendlichen hier Orientierung zu geben? Wieweit hängt auch die Demokratie, der demokratische Diskurs, davon ab, dass ein kritischer Umgang mit Informationsquellen trainiert wird?
- Bei unserer Telekom-Stiftung sind wir davon überzeugt, dass ...
... junge Menschen in der veränderten Informations- und Kommunikationswelt unbedingt lernen müssen, sich souverän im Netz zu bewegen und richtige von falschen Informationen zu unterscheiden. Wir haben daher im letzten Jahr mit Qapito ein Projekt gestartet, das die Vermittlung von Quellenkompetenz unterstützt und damit die Urteilskraft von Kindern und Jugendlichen stärkt. Und ja: Der kritische Umgang mit Informationsquellen muss trainiert werden, er ist aber nicht allein ausschlaggebend für einen guten demokratischen Diskurs. Da kommt es auch auf Haltung an, darauf, eine eigene Meinung zu entwickeln, sie zu vertreten und gleichzeitig vielfältige Meinungen zuzulassen und auszuhalten. Auch das kann man lernen, nicht nur in der Schule!
... während der Pandemie ist ja der Föderalismus teilweise verstärkt in die Kritik geraten. Wie bewerten Sie die föderale Struktur speziell in Bezug auf das Bildungssystem?
- Föderalismus im Bildungsbereich finde ich grundsätzlich richtig. Und warum ...
... sollen zum Beispiel bei unterschiedlicher Infektionslage nicht auch die Maßnahmen in den Schulen unterschiedlich sein. Aber leider ist es auch Tatsache, dass die Entscheidungen in der Bildung während der Coronapandemie genauso schwerfällig waren wie vorher. Das war in anderen Bereichen anders, zum Beispiel im Gesundheitswesen. Das Festhalten an bisherigen Strukturen und Abstimmungsprozessen sowie an unklarer, zum Teil widersprüchlicher Kommunikation wurde aus meiner Sicht auch im Bildungsbereich zu Recht kritisiert. Krisen brauchen auch im Bildungsbereich künftig andere Verfahren. Grundsätzlich sollten wir aber vor allem die Ressortzuständigkeit für Bildungsfragen in den Bundesländern unter die Lupe nehmen. Hier orientiert sich im bestehenden System zu viel an Institutionen, nicht an Lebenslagen. So würde es doch Sinn machen, die Zuständigkeit für die Bildungseinrichtung Kindertagesstätte im Kultusministerium anzusiedeln – jedenfalls wenn wir der Meinung sind, dass Kinderbetreuung mehr als Betreuung ist, und Kita und Hort eben auch Bildungssache sind. Deswegen müsste das im Kultusbereich und nicht wie bisher im Familienministerium sein. Auch die Verantwortlichkeiten in der Lehrerbildung gehören auf den Prüfstand. Die Schulen brauchen vor allem mehr Entscheidungsfreiräume. Die Verwaltung einer großen Schule bis hin zur IT-Ausstattung kann nicht vom Lehrpersonal oder den Schulleitungen nebenher organisiert werden. Nach dem Motto: Du kennst dich am besten im Internet aus, du bist jetzt unser IT-Lehrer. Summa summarum: Ich finde, Bund, Länder und Kommunen sollten eine grundlegende Überarbeitung der Zuständigkeiten im Bildungsbereich angehen, gerade auch innerhalb der Länder. Die neue Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger hat das im Verhältnis vom Bund zu den Ländern glücklicherweise auch schon angeregt. Da verdient sie Unterstützung.
Jacob Chammon
Der ausgebildete Lehrer ist geschäftsführender Vorstand des Forums Bildung Digitalisierung.Frau Cress, ...
... während der Coronapandemie haben sich alle Schulen auf den Weg durch die digitale Transformation begeben. Welche Herausforderungen gab es dabei und wo stehen wir mit unseren Schulen aktuell?
- Es gab zwei Hauptherausforderungen: zum einen die Technik. Das heißt, ...
... die Schulen waren nicht ausreichend digitalisiert, es gab gar keine Möglichkeiten, wirklich Unterricht zu machen, Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern zu haben. Und auf der anderen Seite waren die Lehrkräfte in keiner Weise geschult und vorbereitet, mit den wenigen digitalen Tools, die es schon gab, umzugehen. Es gab sehr viele Probleme dadurch, dass die Lehrkräfte eigentlich gar nicht handlungsfähig waren. Sie hatten in vielen Schulen keinerlei Möglichkeit oder keine guten Möglichkeiten, mit Schülern und Schülerinnen Kontakt zu halten, Feedback zu geben, Aufgaben zu stellen. Das ging bis dahin, dass Lehrkräfte dann zu den Schülern nach Hause gegangen sind, um Kontakt zu halten. Auf der anderen Seite, der Schüler- und Schülerinnenseite, gibt es eine geringe Selbststeuerungsfähigkeit. Das heißt: Schüler und Schülerinnen mit einem bildungsnahen Background, die viel Hilfe von Eltern hatten, kamen überraschend gut durch die Zeit. Und diejenigen, die einen bildungsfernen Background hatten, haben sich sehr, sehr schwergetan und waren für die Lehrkräfte oft nicht erreichbar.
Inzwischen, nach zwei Jahren Corona, gab es einen sehr großen Digitalisierungsschub. Das heißt, die Schulen sind nun auf Digitalisierung vorbereitet. Die Lehrkräfte haben die Chancen der Digitalisierung erkannt, haben auch Spaß dran bekommen. Das Problem ist, sie haben jetzt viel Erfahrung mit Videokonferenzen, aber Videokonferenzen sind gerade nicht typisch für digitale Lehre. Denn Videokonferenzen ersetzen einfach einen synchronen Unterricht und das ist sicher nicht das, was wir für die Zukunft brauchen. Für die Zukunft brauchen wir Unterrichtsmaterialien, die Lehrkräfte nutzen können. Wir brauchen Kompetenzaufbau bei den Lehrkräften, wie sie denn solche Tools anwenden können, wie sie damit Aufgaben stellen können, wie sie damit nicht nur normalen Unterricht kopieren, sondern wirklich die Potenziale, die die Medien haben, ausnutzen. Und vor dieser Herausforderung stehen jetzt die Länder, ihre Lehrkräfte fit zu machen, fortzubilden für die digitale Welt.
... welche Kompetenzen brauchen Schülerinnen und Schüler heute, um sich souverän durch die digitale Welt zu bewegen? Und wie müssen Lehrkräfte darauf vorbereitet werden, um das zu unterstützen?
- Man spricht schon ein Weilchen von den sogenannten ...
... 21st century skills. Die Idee ist, dass im 21. Jahrhundert Kinder oder Menschen nicht nur Wissen brauchen, sondern dass sie ganz viele übergeordnete Kompetenzen brauchen, um zu interagieren. Sie müssen kommunizieren können mit anderen Personen, sie müssen kreativ sein, sie müssen Probleme lösen können, das eigene Wissen auf Fragestellungen anwenden können, sie müssen kritisch denken. Sie müssen Quellenkompetenz haben, sie müssen sehr selbstgesteuert agieren können. Das sind natürlich hohe Ansprüche, die wir hier haben.
Und das Problem ist, dass sich sowas wie Selbststeuerung nicht einfach von alleine ergibt. Auch Selbststeuerung muss instruiert, muss angeleitet werden. Das ist etwas, das Material braucht, das Aufgaben braucht, das viel Überlegungen braucht. Auch da ist es so, dass Lehrkräfte entsprechend unterstützt werden müssen, um diese Selbststeuerung zu ermöglichen, um entsprechend Feedback zu geben beispielsweise. Da spielt auch das Thema Adaptivität rein. Adaptivität bedeutet, dass sich Lernmaterialien an die Fähigkeiten des Einzelnen anpassen. Das wird immer gefordert, man sagt, das ist die Chance, die digitale Medien bieten. De facto sind wir noch weit davon entfernt, dass digitale Medien wirklich adaptiv sind. Das heißt, dass sie sich wirklich anpassen an Lernende. Bisher erleben wir eher, dass im digitalen Unterricht die schwachen Schüler, die Schüler mit niedrigem Leistungsniveau, noch etwas durchs Raster fallen. Das heißt, das eigentliche Potenzial, das Digitalität hat, ist bei Weitem noch nicht gehoben.
... der Einsatz neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz, Learning Analytics und Intelligenter Tutorieller Systeme (ITS) wird hierzulande bereits erprobt. Wie verändert sich dadurch das Lehren und Lernen insgesamt, aber auch die Rolle der Lehrpersonen?
- Also es wird erprobt. In der Realität ist noch wenig ...
... davon angekommen, außer ganz einfachen Follow-Practice-Übungen im Wesentlichen, wo Kinder wiederholt Aufgaben machen müssen. Das wirkliche Potenziale da sind, ist noch selten. Wenn solche adaptiven, solche intelligenten, tutoriellen Systeme da sind, dann kann sich Unterricht verändern, dann kann jedes Kind Aufgaben bekommen, die dem eigenen Leistungsstand wirklich entsprechen, die die eigene Motivation steigern. Denn nichts ist langweiliger, als eine Aufgabe zu bekommen, die zu einfach ist oder die zu schwierig ist. Und die Vision ist, dass durch adaptive Systeme jedes Kind optimal die Aufgaben bekommen kann, die es braucht. Die Lehrperson wird dann stärker zum Mentor. Das heißt, sie ist diejenige, die diese Zuteilung der Aufgaben mit im Blick hat, die für Hilfen zur Verfügung steht, die für soziale Aktivitäten sichtbar wird. Die sozialen Funktionen, die eine Klasse hat, die eine Lehrkraft hat, werden dann eher noch wichtiger als bisher. Das Kind soll ja nicht nur mit dem System interagieren, sondern es soll sich als Lernender in einer Community, in einer Klasse erfahren. Das ist dann die Aufgabe, die die Lehrkraft haben wird: bei unterschiedlichem Lernstand der Schüler und Schülerinnen trotzdem für eine gewisse Vereinheitlichung zu sorgen und dafür zu sorgen, dass sich die Gruppe als Klasse empfindet.
... anders als bei unseren internationalen Nachbarn ist die Skepsis bezüglich des Einsatzes solcher Technologien relativ hoch (Datenschutz, Überwachung, Ungerechtigkeit usw.). Wie können wir gemeinsam mit Politik und Verwaltung diesen Prozess unterstützen?
- Ich glaube, wir brauchen ganz dringend Rechtssicherheit für ...
... Schulen und für Lehrkräfte. Das heißt, Schulen und Lehrkräfte müssen genau wissen, welche Tools dürfen sie anwenden und welche nicht. Bisher wird diese Verantwortung oft auf die Lehrkraft abgewälzt. Das heißt, die Lehrkraft muss entscheiden, nutzt sie ein gewisses Tool oder nicht. Wir haben auch viele Tools, die gar nicht durch die Datenschutzverordnung möglich sind in bestimmten Bundesländern. Auch da gibt es Unterschiede zwischen Kommunen, zwischen Ländern. Da ist es, glaube ich, extrem wichtig, Sicherheit zu schaffen und sowas wie eine „White List“ zu haben: eine Liste von Tools, bei denen eine Lehrkraft sicher sein kann, dieses Tool darf ich anwenden und dieses Tool ist datenschutzkonform. Wir brauchen hier viel mehr Transparenz und viel mehr Verantwortung, die die Länder übernehmen, die die entsprechenden Stellen übernehmen, um Lehrkräften Sicherheit zu geben, was sie anwenden dürfen und was nicht.
Dr. Andreas Rickert
Der Unternehmensberater ist Mitgründer und Vorstand des gemeinnützigen Analyse- und Beratungshauses Phineo.Herr Illek, ...
... die Deutsche Telekom Stiftung war eine der ersten Stiftungen in Deutschland, die sich explizit und strategisch mit Wirkungsorientierung auseinandergesetzt hat. Was sind Ihre Erfahrungen aus der Praxis?
- Das Thema Wirkung ist bei uns eine Art „Dauerbrenner“ bei ...
... der gesamten Arbeit. Bereits in der Konzeptionsphase von Projekten stellen wir uns immer die Frage, was sind eigentlich die – langfristigen – Effekte, die wir erzielen wollen, und wie können wir die messen. Zusätzlich werden alle Vorhaben während als auch nach der Umsetzung evaluiert. Das heißt: Die ganze Stiftung lebt das Thema Wirkungsorientierung Tag für Tag und damit haben wir auch wirklich gute Erfahrungen gemacht. Wir erhalten in den 18 Jahren Stiftungsarbeit viele, viele positive Rückmeldungen auf die Impulse, die wir ins Bildungssystem gegeben haben – einerseits für die Materialien, die entwickelt worden sind, aber andererseits auch für die Kooperationen, an denen wir uns beteiligen.
... Stichwort Kooperationen: Das Zusammenwirken von vielen Akteuren – auf Neudeutsch Collective Impact – wird von der Stiftung gezielt gefördert. Theoretisch wollen immer alle kooperieren, aber in der Umsetzung sehen wir dies viel zu selten. Mit welchen Ansätzen gehen Sie vor, um Kooperation im Netzwerk erfolgreich zu machen?
- Kurz gesagt: Reden hilft! Wir sind im engen Austausch mit ...
... Bildungsverantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen, mit anderen Stiftungen, mit Bildungsakteuren, mit Lehrkräften, mit Bibliothekaren, mit Medienpädagogen, aber natürlich auch mit Kindern und Jugendlichen. Mehr über die Motivation unserer Gesprächspartner zu erfahren, über ihre Vorstellungen und Ziele, ist die Grundlage für eine gemeinsame Arbeit. Und in der eigentlichen Zusammenarbeit ist es auch wichtig, dass man die Rollen und Verantwortlichkeiten sauber zuordnet. Das ist aus meiner Sicht ein ganz, ganz entscheidender Punkt, um dann einen kollektiven Einfluss oder Collective Impact, wie wir so schön sagen, zu erreichen. Ein gelungenes Beispiel, das von der Telekom-Stiftung initiiert worden ist, ist das Forum Bildung Digitalisierung.
... mit dem Bildungssektor ist die Deutsche Telekom Stiftung in einem der vermutlich komplexesten Themenfelder aktiv. Was stimmt Sie optimistisch, dass wir das Bildungssystem zukunftsfähig machen können?
- Wie so oft sind es halt die Menschen, die den Unterschied machen. Wir haben während ...
... der Coronapandemie gelernt und gesehen, dass das Bildungssystem an vielen Stellen noch ein Optimierungspotenzial hat. Gleichzeitig haben wir aber auch gesehen, in welchem Umfang sich Lehrkräfte, Sozialarbeiter, aber auch Eltern engagiert haben, um mit diesen Defiziten umzugehen und kreativ gezeigt haben, wie man trotzdem ein gutes Bildungsangebot umsetzen kann. Was wir auch nicht vergessen dürfen, ist, dass der technische Fortschritt – sprich Digitalisierung – hilft und das gibt mir auch einen optimistischen Blick in die Zukunft. Denn der Fokus liegt in Zukunft noch deutlicher auf dem, was man mit technischen Plattformen erreichen kann. Sie werden uns helfen, unsere jungen Menschen besser auf die digitale Welt vorzubereiten. Sie helfen aber eben auch, Bildung demokratischer zu machen. Weil sie einfach erreichbarer sind für viele Menschen.
... bei der Stiftungsfinanzierung treten zunehmend Fragen der Nachhaltigkeit in den Vordergrund. Wie steht die Deutsche Telekom Stiftung dazu?
- Auch für die Deutsche Telekom ist das ein Thema von großer Bedeutung. Natürlich erfolgt ...
... unsere Kapitalanlage des Stiftungsvermögens nach ethischen und nachhaltigen Anlagegrundsätzen. So orientiert sich beispielsweise ein Fonds von uns, der passiv gemanaged wird, an der Ausschlussliste des Norwegischen Staatsfonds. Das heißt: Wir investieren nicht in Unternehmen, die Streubomben, Landminen oder Nuklearwaffen herstellen, die Menschenrechte missachten oder als Umweltsünder gelten. Auch Investitionen in stark kohlelastige oder Tabakunternehmen sind absolut tabu. Das ist etwas, wo wir uns genauso wenig ausschließen wie andere Unternehmen und das wird auch in Zukunft noch wichtiger werden.
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Fotos: Tim Brederecke, Phil Dera, Sascha Kreklau, Phineo
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