Lernen inZeitender Pandemie

Die Coronapandemie hat den Schulalltag von Kindern und Jugendlichen in den zurückliegenden zwei Jahren auf den Kopf gestellt. Mit ganz unterschiedlichen Auswirkungen, wie eine repräsentative Befragung von 10- bis 16-Jährigen zeigt, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Frühjahr 2021 im Auftrag der Telekom-Stiftung durchgeführt hat: So geben einerseits knapp 80 Prozent der jungen Befragten an, durch die Krise mit dem Lernen in Rückstand geraten zu sein. Mehr als ein Viertel sieht sogar deutliche Defizite. Andererseits legen die Ergebnisse nahe, dass sich in überfachlicher und persönlicher Hinsicht ein Großteil der Kinder und Jugendlichen während der Coronazeit weiterentwickelt hat, etwa beim Umgang mit digitalen Medien, beim Recherchieren von Informationen, in puncto Selbstorganisation und Zeitmanagement. Geht es nach den Eltern der 10- bis 16-Jährigen, die ebenfalls repräsentativ befragt wurden, ist es vor allem Aufgabe der Schulen, nun Unterstützungsangebote zum Aufholen des fachlichen Lernstoffs zu machen. 90 Prozent der Eltern stimmen dem zu.

Die aktuelle Befragung knüpft an eine Allensbach-Untersuchung zum Lernverhalten und zur Lernmotivation junger Menschen aus dem Frühjahr 2020 an. Dabei zeigen auch die neuen Daten, dass nur eine Minderheit der Befragten (36 Prozent) gerne für die Schule lernt. Demgegenüber sagen erneut weit über 80 Prozent, gerne in ihrer Freizeit zu lernen, beispielsweise für ihr Hobby. Die Ergebnisse stützen die Forderung der Telekom-Stiftung, dass sich Schule grundlegend verändern muss, um wieder mehr Lernfreude und -motivation bei Kindern und Jugendlichen zu entfachen.

Für das Jahr 2022 ist ein dritter Durchgang der Befragung geplant. Dann soll schwerpunktmäßig die Wirkung der Corona-Aufholprogramme von Bund und Ländern untersucht werden.