Als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom kann ich es nicht oft genug wiederholen: Die Digitalisierung prägt unser Leben und wird auch unsere Zukunft prägen. Um gut aufgestellt zu sein, ist entscheidend, was wir heute tun.
Als Kuratoriumsvorsitzender der Deutsche Telekom Stiftung sehe ich das ähnlich: Auch das Bildungssystem wird immer stärker von der Digitalisierung bestimmt, Künstliche Intelligenz ist an den Schulen angekommen. Und auch hier gilt meiner Meinung nach: Wie wir heute die Bildung gestalten, ist entscheidend dafür, wie junge Menschen in Zukunft leben, arbeiten, wählen und insgesamt an der Gesellschaft teilhaben.
Unsere Telekom-Stiftung ist immer am Puls der Zeit, wenn es darum geht, das Bildungssystem und die notwendige Transformation entscheidend mitzugestalten. Schon vor über 20 Jahren hat die Stiftung sich mit dem Einsatz von digitalen Medien an der Schule beschäftigt und damit wesentliche Pionierarbeit geleistet. Die Öffnung von Schulen hin zu mehr Kooperation mit Wissenschaft und Wirtschaft hat die Stiftung ebenfalls von Beginn an unterstützt – heute ist die Junior-Ingenieur-Akademie an über 120 Schulen ein wegweisendes und vor allem auch wirksames Modell, wenn es darum geht, jungen Menschen Orientierung für eine Berufslaufbahn in MINT – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – zu bieten. An beiden Themen müssen wir in Deutschland dran bleiben, denn wir brauchen für die Digitalisierung mehr MINT-Fachkräfte, um als Standort wettbewerbsfähig zu bleiben.
KI weit vorne auf der Agenda
Bei der Stiftung denken wir MINT häufig zusammen mit KI. Unsere Zukunft steht und fällt mit KI – auch in der Bildung. Glücklicherweise hat sich die Telekom-Stiftung als eine der ersten Stiftungen überhaupt in Deutschland mit diesem Feld beschäftigt. Zunächst über Expertisen, aber dann auch ganz praktisch in verschiedenen Pilotvorhaben hat sie die Chancen dieser Technologie für individuelleres Lehren und Lernen ausgelotet. Mit der strategischen Neuausrichtung 2024 hat sie das Thema weit vorne auf die Agenda gesetzt. Das ist aus meiner Sicht völlig richtig und für die führende MINT-Bildungsstiftung in Deutschland auch ohne Alternative. Wer Bildung sagt, muss auch KI sagen!
Was mir besonders gut gefällt: Die Stiftung betont die Chancen von KI für eine bessere Bildung, ohne aber die Risiken außer Acht zu lassen. Das finde ich enorm wichtig, denn junge Menschen müssen für beides sensibilisiert werden. Nur so werden sie souverän und kompetent mit Künstlicher Intelligenz und auch der Digitalisierung insgesamt umgehen. Studien wie der D21-Index zeigen eine hohe Akzeptanz von KI bei jungen Menschen. Gut so! Sie sollen insgesamt optimistisch an KI herangehen und keine Ängste vor dem unvermeidbaren technologischen Wandel haben. Aber sie brauchen auch Unterstützung, um Kompetenzen systematisch entwickeln zu können.
Daher bringt die Telekom-Stiftung 2025 weitere Projekte rund um KI und MINT an den Start. Zielgruppe sind hier vor allem Schulleitungen, Lehrkräfte und andere Lernbegleiter. Sie vermitteln jungen Menschen die notwendigen Kompetenzen. Keine Frage also, dass sie selbst ebenfalls Unterstützung und praktische Hilfen brauchen. Was sie aber mindestens ebenso brauchen, sind verlässliche Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI. Auch hier engagiert sich die Telekom-Stiftung und fordert von Politik und Verwaltung immer wieder mehr Klarheit und eine bessere Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen. Stichwort einheitliche Datenschutzregelungen.
Ich wünsche der Stiftung und uns allen, dass das Engagement der Telekom-Stiftung, ihre Impulse und Ideen viel Gehör und auch viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter finden. Das kann der Bildung in Deutschland nur gut tun.
Timotheus Höttges
Bonn, im Mai 2025