Nichts bleibt wie es ist – gut so!

Das Jahr 2023 war für die Deutsche Telekom Stiftung in vielerlei Hinsicht ein Jahr des Wandels. Ganz entscheidend war in diesem Jahr des 20-jährigen Bestehens sicher der Wechsel in der Geschäftsführung. Mit Dr. Ekkehard Winter ging ein Akteur der ersten Stunde, der sich vor allem um die Ausrichtung der Stiftung zu einer der großen MINT-Bildungsstiftungen in Deutschland verdient gemacht hat. Ihm sei an dieser Stelle noch einmal herzlich für sein Wirken gedankt. Mit Jacob Chammon kam ein Bildungsmanager, dem vor allem die digitale Transformation der Schulen am Herzen liegt. Als gebürtiger Däne weiß er, wie Schulorganisation und Unterricht mit digitalen Medien aussehen können oder sogar aussehen müssen, wenn es darum geht, unsere Kinder und Jugendlichen fit für die digitale Welt zu machen.

Mit Edelgard Bulmahn haben wir im November 2023 eine Frau der ersten Stunde aus dem Kuratorium verabschiedet. Die ehemalige Bundesbildungsministerin hat mich als stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende nicht nur kundig vertreten, sondern vor allem die Telekom-Stiftung an vielen Stellen überaus kompetent beraten. Das war zum Beispiel als Mentorin bei unserem Doktorandenprogramm so, aber auch rund um das Deutsche Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) und dessen Verstetigung oder auch bei anderen Aktivitäten zur Lehrerbildung. Sie habe die Arbeit der Stiftung immer als „positiv, konstruktiv und getragen von dem Willen Bildung zu verbessern“ erlebt, hat sie bei ihrem Abschied gesagt. Das kann ich nur zurückgeben. Die Zusammenarbeit mit Edelgard Bulmahn hat mir und uns allen im Kuratorium große Freude gemacht. Ihre Impulse und auch die kritischen Fragen waren stets wohl überlegt und haben uns immer wieder Denkanstöße geliefert. Ein herzliches Dankeschön dafür. Ebenso aus dem Kuratorium ausgeschieden sind Professorin Johanna Wanka, Professor Matthias Kleiner und Lothar Schröder. Sie alle haben großes Engagement als Kuratorinnen und Kuratoren an den Tag gelegt – bei unseren Sitzungen, aber auch unterjährig, wenn es um einzelne Aspekte oder Projekte der Stiftungsarbeit ging. Sie waren immer ansprechbar und haben mit Rat und Tat unterstützt. Auch ihnen gebührt mein großer Dank!

Die freigewordenen Plätze im Kuratorium nehmen wieder Expertinnen und Experten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen ein. Wir erweitern auch den internationalen Blick auf die Stiftungsarbeit. Wir freuen uns, dass Professorin Martina Brockmeier (Präsidentin Leibniz-Gemeinschaft), Dr. Mai-Thi Nguyen-Kim (Autorin und Wissenschaftsjournalistin), Claudia Plattner (Präsidentin Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik), Professor Michael Groß (Autor und Management-Coach) und Professor em. Ton de Jong (Erziehungswissenschaftler) sich bereit erklärt haben, uns in Zukunft zu beraten.

Ihre Erfahrungen bringen sie auch ein, wenn es um die künftige strategische Ausrichtung der Telekom-Stiftung geht. Diese haben die Vorstände, der neue Geschäftsführer und das Team 2023 eingeleitet. Sie hatten turnusmäßig die Aufgabe, die bestehende Strategie zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Was daraus geworden ist, erfahren Sie auf den nächsten Seiten. Mir gefällt die neue Ausrichtung wirklich gut und ich bin gespannt, wie sich die Aktivitäten auf dieser Grundlage entwickeln. Es wird sich einiges ändern, aber das ist gut so, denn in einer sich stetig schneller ändernden Welt darf man nicht stehen bleiben. Mein Rat ist eher: Mutig vorangehen und versuchen, mit neuen und wirksamen Methoden und Ideen das Bildungssystem insgesamt gerechter und besser zu machen. Dass dies der Stiftung gelingt, daran habe ich keinen Zweifel. Die letzten 20 Jahre haben gezeigt, dass sie das kann.

Seit der Gründung 2003 hat die Telekom-Stiftung Trends in der (MINT-)Bildung erspürt, praxistaugliche Modelle aufgesetzt und zum Erkenntnisgewinn in der Bildung beigetragen. Letzteres vor allem auch über Studien und Evaluationen. Den Großteil ihrer Vorhaben hat sie wissenschaftlich begleiten lassen. Dr. Klaus Kinkel, langjähriger Vorsitzender, und unser ehemaliger Vorstand Professor Sigmar Wittig haben das immer den „wissenschaftlichen TÜV-Stempel“ genannt. Ein Vergleich, den ich sehr treffend finde. Der Anspruch ist, Bildungsangebote auf der Grundlage von empirischer Evidenz zu erarbeiten und umzusetzen. Viele gewonnene Erkenntnisse haben aber nicht nur für die Stiftung selbst, sondern auch für die Bildungspolitik und die Bildungspraxis einen Mehrwert.

Aus meiner Sicht geht die Telekom-Stiftung mit der neuen strategischen Ausrichtung, dem neuen Geschäftsführer und einem nach wie vor engagierten und kompetenten Team bestens aufgestellt in die Zukunft. Als Kuratorinnen und Kuratoren werden wir diesen Weg weiterhin aktiv begleiten - und mithelfen, dass auch die nächsten 20 Jahre Deutsche Telekom Stiftung eine Erfolgsgeschichte werden.

Timotheus Höttges

Bonn, im Mai 2024