Nichts bleibt wie es ist. Dies galt 2023 in besonderem Maße für die Deutsche Telekom Stiftung. Organisatorisch und inhaltlich haben wir Veränderungen eingeleitet, über die dieser Bericht informiert. Besonderer Höhepunkt des Berichtsjahres war das 20-jährige Bestehen im Dezember. Über die Anfänge der Stiftungsarbeit und besondere Erfolge in zwei Jahrzehnten erfahren Sie mehr in unserem Schwerpunkt.
»In einer sich stetig ändernden Welt dürfen wir nicht stehenbleiben.«
Timotheus Höttges, Vorsitzender des Kuratoriums der Deutsche Telekom Stiftung und Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG
»Die MINT-Bildung steht nach wie vor vor großen Herausforderungen.«
Dr. Thomas de Maizière, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom Stiftung
Vor 20 Jahren haben wir uns aufgemacht, die MINT-Bildung in Deutschland zu verbessern. Gemeinsam mit Wegbegleitern erinnern wir uns an Herausforderungen und Erfolge: Was hat unsere Stiftung bisher erreicht? Und warum ist es so wichtig, dass wir in Zukunft weitermachen?
Im Dezember teilt die Bezirksregierung in Köln die Anerkennung der Deutsche Telekom Stiftung mit. Die Stiftung kann nun die Arbeit aufnehmen und ist dafür von der Stifterin Deutsche Telekom mit einem Kapital von 25 Millionen Euro ausgestattet worden. In den Folgejahren wird das Kapital schrittweise auf 150 Millionen Euro erhöht. Den Vorsitz der Stiftung übernimmt der ehemalige Außenminister Dr. Klaus Kinkel. Mit ihm bilden Prof. Dr.-Ing. Sigmar Wittig und Konzernchef Kai-Uwe Ricke den ersten Vorstand.
Mit einem Stipendienprogramm für Doktoranden der MINT-Fächer startet die Deutsche Telekom Stiftung ihr erstes Vorhaben. Bis zu zwölf Nachwuchswissenschaftler werden pro Jahr unterstützt: durch Mentoren, aber auch über exklusive Seminare und Workshops. Bis zum Auslaufen des Programms 2018 werden insgesamt 130 Stipendiatinnen und Stipendiaten gefördert.
Vier Schulen in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen erproben ab 2005 mit Unterstützung der Stiftung den sinnvollen Einsatz digitaler Medien im Unterricht. Eine echte Pionierleistung! Drei Jahre später umfasst das Projektnetzwerk bereits 60 Schulen, die mehr als 100 pädagogisch-didaktische Unterrichtskonzepte entwickeln. Viele der im Projekt ‚Schule interaktiv' entwickelten Konzepte für Unterricht und Schulentwicklung in der Digitalität sind heute selbstverständlicher Bestandteil der Praxis.
Das Deutsche Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) ist bundesweit die einzige zentrale Anlaufstelle für Lehrerfort- und -weiterbildung im Fach Mathematik. Die Telekom-Stiftung ruft das Zentrum 2011 ins Leben und investiert insgesamt mehr als zehn Millionen Euro in das Vorhaben. Seit 2021 wird die Arbeit des Zentrums unter dem Dach des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel fortgeführt.
Die Telekom-Stiftung präsentiert zum ersten Mal den Länderindikator: eine Studie, die zentrale Aspekte des digitalen Lehrens und Lernen aus der Sicht von Lehrkräften darstellt. Entwickelt vom Institut für Schulentwicklungsforschung an der Technischen Universität Dortmund, macht die Studie den Stand der Digitalisierung von Schulen in Deutschland auf Bundesländerebene vergleichbar. 2021 veröffentlicht die Stiftung eine Neuauflage der Studie.
Die Potenziale der Digitalisierung im Bildungsbereich sind nur mit vereinten Kräften zu erschließen. Mit dieser Überzeugung initiiert die Deutsche Telekom Stiftung das Forum Bildung Digitalisierung und kann dafür weitere Stiftungen gewinnen. Inzwischen tragen zehn Stiftungen den gemeinnützigen Verein, der sich als wichtiger Ansprechpartner für die Politik etabliert hat, wenn es um die digitale Transformation von Schulen geht. (Foto: Phil Dera)
Die Telekom-Stiftung übernimmt vom Telekom-Konzern die bundesweite Initiative „Ich kann was!“. Damit unterstützt die Stiftung Projekte und Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, um jungen Menschen aus benachteiligtem Umfeld fachliche und überfachliche Kompetenzen für die digitale Welt zu vermitteln. Pro Jahr werden seitdem Vorhaben an rund 70 Einrichtungen gefördert.
Bei der turnusmäßigen Überprüfung der Strategie entschließt sich der dreiköpfige Stiftungsvorstand mit Dr. Thomas de Maizière, Prof. Dr. Ulrike Cress und Dr. Christian Illek zu einer Fokussierung der Stiftungsaktivitäten auf die Altersgruppe der 10- bis 16-Jährigen. In den ersten 15 Jahren des Bestehens wurden junge Menschen entlang der Bildungskette bereits ab der Kita gefördert. Zudem soll sich die Stiftung nun verstärkt um die Vernetzung von Schule mit außerschulischen Akteuren kümmern.
Mit Blick auf die Kernzielgruppe 10- bis 16-Jährige beauftragt die Stiftung das Institut für Demoskopie Allensbach mit repräsentativen Befragungen von Kindern und Jugendlichen in diesem Alter. Die jungen Menschen geben Auskunft darüber, wie und was sie lernen, welche Unterstützung sie dabei haben und brauchen und welche Auswirkungen der Distanz-Unterricht während Corona auf sie hat. Die Umfragen werden von Medien und Öffentlichkeit mit großem Interesse wahrgenommen.
Zum 1. August 2023 übernimmt Jacob Chammon die Geschäftsführung der Stiftung und folgt damit auf Dr. Ekkehard Winter, der in den Ruhestand geht. Chammon ist gebürtiger Däne, ausgebildeter Lehrer und war zuvor geschäftsführender Vorstand des von der Stiftung initiierten Forum Bildung Digitalisierung. Er leitet die turnusmäßige Strategieüberprüfung ein, die im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein wird.
»Gute Bildung darf nicht davon abhängig sein, wo ein Kind zur Schule geht.«
Geschäftsführer Jacob Chammon über die neue strategische Ausrichtung der Deutsche Telekom Stiftung.
