Stiftung
Grusswort
»
in der digitalen welt gehören MINT-Fächer mehr denn je zu einer guten allgemeinbildung.
«
Veränderungen haben die Arbeit der Deutsche Telekom Stiftung im Jahr 2016 geprägt. Überwiegend war der Wandel dem Megatrend Digitalisierung geschuldet, der das Leben und Arbeiten überall stark beeinflusst. Aber auch die Vorbereitung neuer Programme und Projekte sowie eine wesentliche personelle Veränderung standen im letzten Jahr auf der Agenda. Mit unserem Vorstandsmitglied Professor Sigmar Wittig hat ein Mann der ersten Stunde die Telekom-Stiftung verlassen. Er hat wie kein Zweiter die Fokussierung der Inhalte auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) forciert und die Bildungsarbeit der Stiftung immer wieder mit seiner großen Erfahrung auf diesem Themengebiet bereichert. Wir danken ihm sehr herzlich für die 13 Jahre Mitwirkung im Vorstand der Stiftung, vor allem für seine fachkundige Unterstützung als Vorsitzender der Auswahljury des Doktorandenprogramms und seinen persönlichen Einsatz als Mentor für eine ganze Reihe hervorragender Nachwuchswissenschaftler, von denen wir sicher in Zukunft noch hören werden.
Die Deutsche Telekom Stiftung hat sich im vergangenen Jahr strategisch noch stärker auf die Bedeutung der Digitalisierung für die Bildungslandschaft ausgerichtet. In einem Positionspapier haben wir festgelegt, wie wir Bildung in der digitalen Welt sehen, was wir für gute Bildungsangebote in dieser Welt tun wollen und warum die mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Fächer heute mehr denn je zu guter Allgemeinbildung dazugehören müssen. Die zehn Positionen sind diesem Bericht als eigenes Magazin beigelegt.
Wichtig ist uns vor allem eine gerechte Bildung, das heißt, ein Bildungssystem, das jedermann faire Bildungschancen eröffnet. Dazu gehört, dass es möglichst allen Menschen die Kompetenzen vermittelt, die es braucht, um an der digitalen Welt persönlich, gesellschaftlich und beruflich teilhaben zu können. Die Kluft zwischen Bildungsgewinnern und -verlierern darf durch die Digitalisierung keinesfalls größer werden. Darum haben wir 2016 mit der GestaltBar – einer digitalen Werkstatt – ein Vorhaben ins Leben gerufen, das sich an Kinder und Jugendliche wendet, die Hauptschulen besuchen. In den GestaltBars, die als Nachmittagsangebote konzipiert sind, lernen sie, mit digitalen Werkzeugen wie 3D-Druckern oder Minicomputern umzugehen. Ziel ist es, sie fit zu machen für einen reibungslosen Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf. Ein ähnliches Ziel verfolgen wir seit Anfang 2017 mit der neuen Ausschreibung für die „Ich kann was!“-Initiative, die wir von der Deutschen Telekom übernommen haben. Hier geht es um den außerschulischen Erwerb digitaler Kompetenzen im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit.
Neben den Lernenden hatten wir im vergangenen Jahr auch weiterhin die Lehrenden im Blick. Denn keine Frage: Nur mit sehr gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern kann ein Bildungssystem erfolgreich sein. Leider ist die Ausbildung von Pädagogen hierzulande immer noch keine Erfolgsgeschichte, auch wenn sich in den vergangenen Jahren viel getan hat. Gerade in den MINT-Fächern bestätigen Lehrkräfte bessere Ausbildungsinhalte mit größerem Praxisbezug und mehr Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Zu kurz kommt allerdings leider nach wie vor der Umgang mit digitalen Medien und Technologien.
Das führt dazu, dass noch zu viele Lehrerinnen und Lehrer die pädagogischen Potenziale, die die Digitalisierung gerade für die MINT-Fächer bietet, nicht ausschöpfen, zum Beispiel durch Simulation oder Augmented und Virtual Reality. Einen deutlichen Impuls für die MINT-Lehrerausbildung an den Hochschulen erwarten wir von unserem neuen Fellowship-Programm. Seit Anfang des Jahres 2017 fördern wir damit herausragende Nachwuchswissenschaftler, die ein Postdoc-Vorhaben in den MINT-Fachdidaktiken planen oder umsetzen.
Wie 2016 wird auch das laufende Jahr sicherlich Veränderungen bringen. Dass diese Veränderungen vor allem mit Blick auf die Bildung in unserem Land positive Folgen haben, daran arbeiten wir im Vorstand und in vertrauensvoller Weise mit dem Geschäftsführer Dr. Ekkehard Winter und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Telekom-Stiftung zusammen. Wir danken herzlich für die engagierte Arbeit und freuen uns auch weiterhin auf viele kreative Ideen und Projekte.
Bonn, im Mai 2017
Prof. Dr. Wolfgang Schuster
Vorsitzender des Vorstands
Thomas Dannenfeldt
Vorstand
FOTOS: Julia Unkel, Deutsche Telekom AG
Diese Seite benutzt Cookies. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung