Bildungsdialog
„Alles digital?!“: Die ZEIT-Konferenz Schule & Bildung 2017 stellte sich der Frage, wie MINT-Unterricht durch den Einsatz digitaler Medien besser gelingen kann.
Bild im Hintergrund
Mit den Themen der ZEIT-Konferenz Schule & Bildung bewegte sich die Telekom-Stiftung am Puls der Zeit. Auch zur Veranstaltung 2017 kamen wieder zahlreiche Besucher nach Berlin.
Gleich zwei Zukunftsthemen verknüpfte die sechste und vorerst letzte in Kooperation mit der Deutsche Telekom Stiftung durchgeführte ZEIT-Konferenz Schule & Bildung: Digitalisierung und MINT. Für beide legen Schulen die Basis und beide waren typisch für die ZEIT-Konferenzreihe. „Mit den Veranstaltungen haben wir von Beginn an aktuelle Trends und Entwicklungen im Bildungsbereich aufgegriffen und vorangetrieben“, sagt Andrea Servaty, Leiterin Kommunikation der Deutsche Telekom Stiftung.
Unterricht in der Zukunft
Von 2012 bis 2017 luden die Stiftung und der Zeitverlag nach Berlin ein. Medienpartner war der Deutschlandfunk. Die Gastgeber brachten Experten aus Bildungspolitik und -wissenschaft mit Praktikern aus dem Schulalltag zusammen. Die Teilnehmer diskutierten unter anderem über eine bessere Aus- und Weiterbildung von MINT-Lehrern, Strukturreformen in der Bildung, vor allem aber über den sinnvollen Umgang mit digitalen Medien in Schule und Unterricht. „Dieses Thema haben wir schon vor drei Jahren zum Schwerpunkt gemacht und hatten dazu viele positive Rückmeldungen“, so Andrea Servaty. Zwischen 300 und 400 Teilnehmer fanden sich jeweils bei den Konferenzen ein.
Ebenfalls zum letzten Mal wurde im November der Länderindikator „Schule digital“ im Rahmen der Konferenz exklusiv vorgestellt. Die Untersuchung wurde für 2015 bis 2017 von der Telekom-Stiftung in Auftrag gegeben und gab Aufschluss über die Nutzung digitaler Medien an weiterführenden Schulen. Geleitet wurden die Untersuchungen jeweils von Professor Wilfried Bos (Technische Universität Dortmund). Den Ergebnissen zufolge gibt es an deutschen Schulen viel Nachholbedarf (siehe auch hier).
Angesichts dessen forderte Professor Wolfgang Schuster, Vorsitzender der Telekom-Stiftung, im November nicht weniger als eine digitale Bildungsoffensive und die rasche Umsetzung des von der damaligen Bundesregierung angekündigten Digitalpakts. Bund, Länder und Kommunen müssten gemeinsam dafür sorgen, dass deutsche Schulen in die Lage versetzt werden, guten Unterricht mit digitalen Medien zu machen, so Schuster.
Wie solcher Unterricht gerade in den MINT-Fächern gelingt, zeigten Lehrkräfte verschiedener Schulen anhand von Praxisbeispielen. Der Lehrer eines Gymnasiums in Donaueschingen berichtete von Virtual-Reality-Brillen im Biologieunterricht. Mit der Brille vor Augen erleben Schüler zum Beispiel das Innere eines Herzens aus der Ich-Perspektive. Andere Pädagogen stellten selbstgedrehte Erklärvideos vor. Anhand der Videos wiederholen die Schüler zu Hause MINT-Inhalte, die zuvor im Unterricht erläutert wurden.
Auf der Agenda in Berlin stand auch eine Präsentation des Forums Bildung Digitalisierung, einer Initiative sieben großer Stiftungen, darunter die Telekom-Stiftung (siehe auch hier). Ein Ziel der Initiative ist es, maßgeblichen Akteuren aus Bildungspraxis, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft eine Plattform zu bieten. Das Forum wird daher ab 2018 einmal jährlich im Herbst zu einer Veranstaltung rund um die Chancen digitaler Medien im Unterricht einladen.
FOTO: phil dera |
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