Bildungsdialog
Bild im Hintergrund
Beste Bildungsjournalisten: Die Kür der Gewinner fand erstmals in Hamburg statt.
»
bildung ist ein zukunftsthema und braucht mehr aufmerksamkeit in der öffentlichkeit. deshalb würdigen Wir journalisten, denen das mit starken beiträgen gelingt.
«
Medienpreis Bildungsjournalismus
Ausgezeichnete Journalisten
Fake News, populistische Parteien und Länder, die die Arbeit von Journalisten einzuschränken versuchen: Für die Medien war 2017 in vielerlei Hinsicht ein herausforderndes Jahr. In diesem Spannungsfeld hat die Deutsche Telekom Stiftung ihr Engagement für den Qualitätsjournalismus bewusst fortgesetzt. Unter anderem mit der Ausschreibung des Medienpreises Bildungsjournalismus, der im Oktober zum vierten Mal verliehen wurde. In der Kategorie Text ging die Auszeichnung an Anant Agarwala für dessen ZEIT-Dossier über das sinkende Abiturniveau. Den Preis in der Kategorie Audio/Video/Multimedia gewann Timo Großpietsch vom NDR Fernsehen, der für einen Dokumentarfilm drei angehende Lehrkräfte mit der Kamera durch ihr Referendariat begleitet hatte. In der Kategorie Nachwuchs teilten sich Julia Rieger und Josa Mania-Schlegel den Preis. Ein Sonderpreis ging an Anna Bühler und Christian Alt vom Bayerischen Rundfunk für einen besonders innovativ gestalteten Podcast. Für die Auswahl der Preisträger zeichnete eine fünfköpfige unabhängige Expertenjury unter Leitung von Hans Werner Kilz, ehemals Chefredakteur bei „Spiegel“ und „Süddeutscher Zeitung“, verantwortlich.
NATIONALER MINT-GIPFEL
Allianz für mehr Qualität
MINT-Bildung muss in Deutschland nachhaltiger und auf einem hohen Niveau gestaltet werden. Wie das gelingen kann, diskutierten Bildungsexperten aus Politik, Wissenschaft und Schule beim 5. Nationalen MINT-Gipfel im Juni 2017. Das Ziel: die Bildung einer MINT-Allianz für Qualitätssicherung und die Entwicklung nationaler Qualitätsstandards. Die Federführung dieses Prozesses will das Nationale MINT Forum übernehmen, für das neben Dr. Nathalie von Siemens seit Ende 2017 auch Stiftungs-Geschäftsführer Dr. Ekkehard Winter spricht.
Um einen Prozess der Qualitätssicherung anzustoßen, formulierte das Forum auf der Veranstaltung in der Hauptstadt konkrete Handlungspunkte mit sechs Kernforderungen. So wurden alle Parteien aufgefordert, sich am Aufbau der MINT-Allianz und des Digitalpakts zu beteiligen, um den Rückstand bei der Digitalisierung im Bildungsbereich aufzuholen. Schlüssel dazu sei eine systematische Aus- und Fortbildung der MINT-Lehrer. Zur Qualitätssicherung beitragen sollen auch neue MINT-Leistungszentren, -Schulen und -Initiativen sowie eine bundesweite Servicestelle für MINT-Regionen. Letztere könnte regionale Angebote anschieben und vernetzen. Eine bessere Verzahnung von beruflicher und akademischer Bildung soll zudem die Fachkräfte hervorbringen, die für eine dynamische Technologieentwicklung unerlässlich sind. Diese Forderungen diskutierte das Nationale MINT Forum auf dem Gipfel mit den bildungspolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen.
BIBLIOTHEK DES JAHRES
Leipzig überzeugt Jury
Vorbildlich in Sachen IT ist sie und innovativ dazu: Die Universitätsbibliothek (UB) Leipzig erhielt im Oktober 2017 den mit 20.000 Euro dotierten nationalen Bibliothekspreis des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv). Die Jury hatte sie trotz starker Mitbewerber einstimmig zur „Bibliothek des Jahres 2017“ gekürt.
Erstmals vergab der dbv die Auszeichnung zusammen mit der Deutsche Telekom Stiftung. Als nunmehr 18. Preisträger überzeugten die Leipziger in allen Kriterien: Diese reichen von der „Qualität und Innovation der bibliothekarischen Arbeit“, über den „kreativen Einsatz digitaler Möglichkeiten“ bis hin zur „lokalen, regionalen und internationalen Vernetzung“. Knapp 50 Digitalprojekte hat die Bibliothek in den vergangenen 15 Jahren realisiert, weitere sind geplant. Eines davon bezeichnete Dr. Ekkehard Winter, Geschäftsführer der Telekom-Stiftung und Mitglied der Jury, als besonders vorbildlich: Aus digitalen Basisdaten der Bibliothek zu Martin Luther entwickeln Programmierer und Designer neue digitale Anwendungen. Außerdem setzt die Bibliothek auf Open-Source-Produkte, die unabhängig von Marken-Lizenzen für alle zugänglich sind.
SCHULE DIGITAL – DER LÄNDERINDIKATOR
Schwacher Trend
Es geht voran, aber nur langsam: Zwar arbeiten Schulen immer häufiger mit digitalen Medien, dieser positive Trend „aber ist und bleibt leider viel zu schwach“, so das Fazit von Professor Wilfried Bos von der Technischen Universität Dortmund nach drei Jahrgängen der Studie „Schule digital – Der Länderindikator“. Er hatte die Studie im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung erstellt. Bundesweit befragten er und sein Team jedes Jahr etwa 1.200 Lehrkräfte von weiterführenden Schulen, wie digital sie ihren Unterricht gestalten. Die Ergebnisse der Studie sollten in den Digitalpakt Schule einfließen, forderte Bos im Rahmen der dritten und vorerst letzten Befragung 2017. Knapp 56 Prozent der Lehrkräfte beurteilten die IT-Ausstattung an ihrer Schule positiv. Das waren kaum mehr als im Jahr zuvor. Ausreichende Unterstützung, digitale Medien im Unterricht einzusetzen, empfinden nur rund 43 Prozent. Dagegen können sich mit 57 Prozent immer mehr Lehrer auf ein Medienkonzept an ihrer Schule stützen. Am besten bewerteten 2017 die Lehrkräfte in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz das eigene Lehren und Lernen mit digitalen Medien in der Schule.
DEUTSCHER ZUKUNFTSPREIS
Ein Roboter für alle
Feinfühlig, lernfähig, kooperativ und für jedermann leicht zu bedienen: Inspiriert von Leonardo da Vinci haben die Preisträger des Deutschen Zukunftspreises 2017 ein Robotersystem entwickelt, das das Leben der Menschen künftig leichter macht. Nahezu kollegial kann es mit Menschen in der Fabrik zusammenarbeiten, aber auch – je nach Programmierung – älteren und kranken Menschen helfen oder viele praktische Aufgaben im Alltag übernehmen. Diese Vielseitigkeit der modularen Franka-Emika-Technologie überzeugte die Jury. Jedes Gelenk des Roboters hat eigene Sensoren, die ähnlich funktionieren wie das Nervensystem menschlicher Muskeln. So kann die Maschine mit ihrer Umwelt interagieren und mittels innovativer Algorithmen sogar neue Bewegungen erlernen. Preisträger sind Professor Sami Haddadin, Direktor am Institut für Regelungstechnik der Leibniz Universität Hannover, sowie Geschäftsführer Dr. Simon Haddadin und „Chief Engineer“ Sven Parusel von der Franka Emika GmbH in München.
Die Deutsche Telekom Stiftung fördert den Zukunftspreis seit 2004. Er ist der Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation. Zudem unterstützt die Stiftung bis Ende 2018 die Dauerausstellung der Siegerprojekte im Deutschen Museum München.
FOTOS: thomas kademann, deutscher zukunftspreis, deutsche telekom Stiftung/B. Stachowske |
Diese Seite benutzt Cookies. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung